Olaf Staudt
www.planetenbilder.com

Newsletter - Mai / Juni 2015



Index






Als PDF erhältlich:
Jahresvorschau für 2015


Liebe Leserinnen und Leser!

Herzlich willkommen zum neuen Newsletter, den ich wie immer mit einem Rückblick auf die vergangenen beiden Monate beginnen möchte. Die spannungsreichen Konstellationen im März, welche insbesondere durch das Zusammenwirken von Mars, Uranus und Pluto gekennzeichnet waren, zeigten vielfältige Entsprechungen. Besonders hervorheben möchte ich die schweren Rassenunruhen in der US-Stadt Ferguson sowie den tropischen Zyklon Pam, der an den Tagen um den 14. März über die Inselkette der Neuen Hebriden im Pazifik zog, dutzende Menschenleben forderte und schwere Verwüstungen anrichtete. Zu dieser konfliktgeladenen Zeitqualität passte auch der Streit um die griechische Schuldenpolitik, der Mitte März eine neue Eskalationsstufe erreichte.
Am 18. März, während des exakten Übergangs des Uranus/Pluto-Quadrates, kam es in Frankfurt zu gewaltsamen Protesten gegen die EZB, Autos standen in Flammen, mehr als 220 Menschen wurden verletzt. Gleichzeitig wurden bei einem Terroranschlag in Jemen fast 150 Menschen getötet. In der letzten Ausgabe März/April 2015 hatte ich unter anderem geschrieben:
In der zweiten März-Dekade häufen sich die Spannungsaspekte: Am 11. März bildet Mars eine Konjunktion mit Uranus und zugleich ein Quadrat zu Pluto. Am 14. wird Saturn rückläufig, am 17. bildet Uranus sein siebtes und letztes Quadrat zu Pluto. Deshalb betrachte ich die Zeit vom 10. bis 17. März als eine der gefährlichsten Perioden des gesamten Jahres. Unglücksfälle, Gewalteskalationen und politische Spannungen sind eine Gefahr, ebenso schwierige Naturereignisse. Es könnte außerdem für die Jahreszeit zu kalt sein. Starke Niederschläge oder Stürme könnten für Behinderungen sorgen.

Am 24. März sorgte der Absturz einer Germanwings-Maschine in den französischen Alpen für weltweites Entsetzen (siehe hierzu den aktuellen Beitrag). Außerdem wurden neue Gräueltaten der radikal-islamischen Miliz Boko Haram bekannt, die etwa 500 junge Frauen und Kinder in dem nigerianischen Ort Damasak gefangen nahm, ungefähr 50 von ihnen tötete und die übrigen verschleppte. Die Tage um den 25. März waren aufgrund einer Spiegelung von Mars und Saturn als weiteres kritisches Zeitband genannt worden.

Ende März/Anfang April zog das Sturmtief Niklas über Europa und verursachte Todesopfer, Schäden und Verkehrsbehinderungen. Für weitere Schlagzeilen sorgte ein islamistisch motivierter Angriff auf eine Universität in Kenia mit 147 Toten (2. April).
Im schweizerischen Lausanne kam es zu einem Durchbruch bei den Verhandlungen zum iranischen Atomprogramm: Der Iran muss sich strengeren Kontrollen durch die Internationale Atomenergie-Organisation unterwerfen, darf aber gleichzeitig auf die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen durch den Westen hoffen. In der letzten Ausgabe hieß es hierzu:
In der ersten April-Dekade sind gegensätzliche Konstellationen am Werk. Am 4. April findet eine Mondfinsternis mit Uranus auf der Vollmond-Achse und im Quadrat zu Pluto statt. Am 8. April wechselt Jupiter zur Direktläufigkeit, während gleichzeitig Merkur das Uranus/Pluto-Quadrat aktiviert. Am 9. April steht die Sonne in Mars/Pluto. Dementsprechend könnte es einerseits gute Nachrichten geben, wahrscheinlich auch in wirtschaftlicher Hinsicht (stationärer Jupiter). Andererseits dürften Aufregung und Unruhe das Geschehen prägen (Sonne und Merkur aktivieren Uranus/Pluto). Möglicherweise kommt es zu einer überraschenden, das Gleichgewicht störenden Entwicklung oder Krise. Raues Wetter oder eine Naturkatastrophe sind andere denkbare Entsprechungen.

Weitere markante Konstellationen waren Mitte April fällig, als Venus ein T-Quadrat mit Saturn und Neptun formte. Diese Tage wurden von einem verheerenden Schiffsunglück vor der libyschen Küste überschattet, bei dem fast 1.000 Flüchtlinge im Mittelmeer ertranken. In diese Zeit fiel auch der Tod des Schriftstellers Günter Grass am 13. April (siehe den aktuellen Artikel) sowie die Trauerfeier für die Germanwings-Opfer im Kölner Dom (17. April).
Für Schlagzeilen sorgte außerdem ein Skandal, in den der deutsche Geheimdienst BND verwickelt ist. Wie bekannt wurde, hat der BND auf Bitten des US-Dienstes NSA jahrelang europäische Politiker und Unternehmen ausspioniert. In der letzten Ausgabe hieß es:
Ein weiterer schwieriger Zeitabschnitt ist vom 14. bis 20. April angezeigt. Pluto wird rückläufig, Sonne steht im Spiegelpunkt zu Saturn, Venus bildet ein T-Quadrat mit Saturn und Neptun. Unter diesen Konstellationen werden Partnerschaften und Allianzen aller Art herausgefordert. Auch könnten Themen im Zusammenhang mit Trauer und Verlust eine Rolle spielen. (...) Vielleicht kommt es zu einem Skandal oder eine Führungsfigur gerät in die Kritik. Als weitere denkbare Entsprechung könnten unterschiedliche Standpunkte und Weltanschauungen aufeinanderprallen und sich in Konflikten entladen. Vielleicht verlässt uns aber auch eine bekannte und geschätzte Persönlichkeit.

Zuletzt sei auf das verheerende Erdbeben in Nepal am 24. April hingewiesen, das mit Sonne = Mars/Saturn zusammenfiel und über das in der aktuellen Ausgabe ebenfalls berichtet wird.

Erfahren Sie nun mehr über die Zeitqualität der kommenden beiden Monate und die übergeordnete Konstellation des Sommers: die Spiegelung von Uranus und Neptun.

Es grüßt Sie ganz herzlich

Ihr Olaf Staudt


Zeitqualität Mai / Juni 2015


Die Spiegelung von Uranus und Neptun


Das Uranus/Pluto-Quadrat, das in den vergangenen Jahren mit zum Teil extremen Veränderungen zusammenfiel, tritt nun aus seinem Wirkungsbereich und macht Platz für eine andere, nicht weniger markante Konstellationen von Langsamläufern: eine Spiegelung von Uranus und Neptun. Sie entfaltet sich von Juni 2015 bis Ende 2016 und konstelliert sich im größtmöglichen Teiler 1, was bedeutet, dass über den 0° Widder-Punkt gespiegelt wird. Die exakten Übergänge - und damit die intensivsten Perioden - ergeben sich Ende Juni bis Anfang August 2015, Ende März 2016 sowie im Dezember 2016. Abbildung links zeigt das erste Exaktwerden der Spiegelung Anfang Juli 2015: Uranus befindet sich zu dieser Zeit auf 20° Widder, Neptun auf 10° Fische.

Bei Uranus und Neptun haben wir es mit sehr gegensätzlichen, polaren Energien zu tun, die im Zusammenwirken schwer zu deuten sind. Uranus wird unter anderem mit plötzlichen Veränderungen und abrupten Umbrüchen in Zusammenhang gebracht. Neptun symbolisiert das Reich der Fantasie, der Träume und Visionen. Er bringt das Potential für inspirierende Kreativität, steht aber gleichzeitig für die Unterminierung und Auflösung gewohnter Strukturen. Dabei ergibt sich nicht selten ein Klima der Unklarheit oder Unsicherheit.
Verbinden sich Uranus und Neptun in einem dynamischen Aspekt miteinander - und die Spiegelung über die Kardinalpunkte zählt zu dieser Art von Aspekten, so können Geschwindigkeit (Uranus) und Auflösungsprozesse (Neptun) zu dem Gefühl von Ohnmacht führen bzw. - im wörtlichen oder übertragenen Sinn - zum "freien Fall".
Dementsprechend häufig korrelieren Naturkatastrophen (insbesondere Erdbeben, aber auch Brände und Vulkanausbrüche) mit dieser Kombination, des Weiteren Unglücksfälle im Bereich der Luft- und Schifffahrt.
Eine andere, vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen sehr reale Möglichkeit sind terroristische Bedrohungen, die ja ebenfalls mit Ängsten und Ohnmachtgefühlen einhergehen.
Eine weitere denkbare Entsprechung ist eine erneute Erschütterung unseres Wirtschafts- und Finanzsystems. In diesem Fall wären es dann die Börsenkurse, die sich - zumindest zeitweise - im "freien Fall" befänden.

Natürlich sind auch positive Entsprechungen dieser langsamen Planeten-Kombination möglich, die allerdings einen hohen Bewusstseinsgrad voraussetzen. So besteht mit Uranus die Möglichkeit, unbewusste Inhalte und Visionen, wie sie durch Neptun symbolisiert werden, geistig zu erfassen und in eine für den menschlichen Verstand nachvollziehbare Logik zu bringen. Im günstigsten Fall werden somit die Voraussetzungen für ein erweitertes Bewusstsein geschaffen. Dies kann zu spektakulären Entwicklungen und Erfindungen führen - meistens im technischen Bereich, aber auch eine Hinwendung zu spirituellen Fragen bedeuten sowie ein Interesse an Mystik, Psychologie und jeder Art von nicht materialistisch orientiertem Weltverständnis.

Der Astrologe Reinhold Ebertin hat zu Beginn der 1970er Jahre auf eine weitere interessante Entsprechung hingewiesen. Nach seinen Beobachtungen korrelieren Uranus/Neptun-Verbindungen häufig mit Verträgen und Abmachungen zwischen einzelnen Staaten, die darauf abzielen, einen Schutz oder eine Sicherung gegen Angriffe anderer Staaten zu errichten.

Schließlich entspricht die Kombination von Uranus und Neptun dem Zusammenwirken von kommunistischen und kapitalistischen Systemen (Uranus = freie Marktwirtschaft; Neptun = Utopie von der Gleichheit aller Menschen).

Die letzte Spiegelung von Uranus und Neptun ereignete sich 2001/2002 und zeigte außerordentlich schwierige Entsprechungen: Sie fiel zusammen mit den Terroranschlägen des 11. September 2001, die ein Klima der Unsicherheit und Angst erzeugten und die damalige US-Regierung unter Präsident George W. Bush dazu veranlassten den "Krieg gegen den Terrorismus" ganz oben auf die Agenda zu setzen. Damals befand sich Uranus auf 21° 50 Wassermann und Neptun auf 6° 21 Wassermann. Zusätzlich war eine Opposition von Saturn in den Zwillingen und Pluto im Schützen wirksam (siehe Abbildung rechts).
Als Folge der Terroranschläge setzte an den Finanzmärkten eine panische Verkaufswelle ein. Der Dax fiel um 8,5 Prozent, im Handelsverlauf sogar um mehr als 11 Prozent. Dagegen reagierten die US-Börsen sofort auf die Katastrophe: Noch am selben Tag setzten sie ihren Handel aus und nahmen ihn erst sechs Tage später wieder auf. Das war die längste Pause seit der Weltwirtschaftskrise 1933. Bei der Wiedereröffnung der Wall Street krachten die Kurse erwartungsgemäß ein - der Dow verlor rund 7 Prozent.

Vor den Jahren 2001/2002 gab es eine höchst bedeutsame Phase Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre, die vom Zusammenwirken der beiden kollektiven Planeten geprägt war:
1987 standen Uranus und Neptun zunächst in einem Spiegelpunkt-Verhältnis zueinander. Uranus bewegte sich in der dritten Dekade des Schütze-Zeichens und Neptun in der ersten Dekade des Steinbock-Zeichens. Die drei exakten Übergänge lagen im Januar, Juli und November.
Damals kam es zu einer ersten Annäherung zwischen Ost und West seit Beginn des Kalten Krieges im Jahr 1947. Der damalige russische Präsident Gorbatschow kündigte die beabsichtigte Perestroika an, ein Prozess zum Umbau und zur Modernisierung der Sowjetunion, der in engem Zusammenhang mit der Aufhebung der Einschränkungen der Meinungs- und Pressefreiheit stand. US-Präsident Reagan forderte Gorbatschow auf, die Berliner Mauer niederzureißen. Außerdem besuchte Honecker als erster DDR-Chef die Bundesrepublik Deutschland.
Am 19. Oktober 1987 kam es zum so genannten Schwarzen Montag, einem Börsencrash, bei dem die Kurse innerhalb eines Tages um mehr als 20 Prozent einbrachen.
Am 10. März 1987 ereignete sich ein verheerendes Erdbeben in Kolumbien mit über 1.000 Toten. Am 20. Dezember 1987 kamen beim Untergang einer philippinischen Fähre nach einer Kollision mit einem Tanker fast 4.400 (!) Menschen ums Leben. Zusätzlich ereigneten sich im Verlauf des Jahres 1987 drei schwere Flugzeugkatastrophen und ein weiteres Fährunglück.

Auf die Uranus/Neptun-Spiegelung von 1987 folgte 1992/93 die Konjunktion der beiden Langsamläufer im Bereich von 18 - 20° Steinbock. Ihr voraus ging eine Konjunktion von Saturn und Neptun im Jahr 1989. Diese Periode fiel mit dem Fall der Berliner Mauer zusammen, mit der Auflösung der Sowjetunion und des Ostblocks, mit dem Ende des Kalten Krieges und der Globalisierung.
Als weitere höchst bedeutsame Entsprechung begann Anfang der 1990er Jahre die digitale Revolution mit der weltweiten Verbreitung des Internets und der Entwicklung der Betriebssysteme Windows und Linux.

Am 30. September 1993, zeitgleich mit dem dritten Übergang der Konjunktion von Uranus und Neptun, wurde der indische Bundesstaat Maharashtra von einem verheerenden Erdbeben erschüttert, das fast 10.000 Todesopfer forderte (siehe Abbildung links).

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Verbindungen von Uranus und Neptun sowohl mit günstigen, als auch mit herausfordernden Entwicklungen korrelieren können. In positiver Hinsicht sind Durchbrüche im technischen Bereich möglich oder es ergeben sich andere großartige Möglichkeiten, die unser gesellschaftliches Leben nachhaltig verbessern. Im ungünstigsten Fall kommt es zur plötzlichen Auflösung gewohnter Strukturen und zu einem Klima von Unsicherheit, Angst oder Ohnmacht.


Mai


01. Mai: Merkur -> Zwillinge
01. Mai: Sonne in Saturn/Uranus (Teiler 4)
03. Mai: Merkur 180 Saturn
04. Mai: Vollmond
04. Mai: Saturn 135 Uranus
04. Mai: Sonne 90 Jupiter
07. Mai: Sonne // Jupiter (Teiler 2)
07. Mai: Venus -> Krebs
09. Mai: Merkur 90 Neptun
10. Mai: Sonne in Saturn/Uranus (Teiler 2)
11. Mai: Sonne in Mars/Uranus (Teiler 4)
12. Mai: Mars -> Zwillinge
12. Mai: Merkur // Uranus (Teiler 4)
15. Mai: Mars 180 Saturn
16. Mai: Jupiter // Pluto (Teiler 6)
18. Mai: Sonne in Jupiter/Neptun (Teiler 2)
19. Mai: Merkur rückläufig
21. Mai: Sonne in Jupiter/Pluto (Teiler 4)
21. Mai: Sonne -> Zwillinge
21. Mai: Jupiter 150 Pluto
22. Mai: Venus 180 Pluto
23. Mai: Sonne 180 Saturn
23. Mai: Sonne in Uranus/Pluto (Teiler 4)
25. Mai: Venus 90 Uranus
25. Mai: Mars 90 Neptun
26. Mai: Sonne in Mars/Neptun (Teiler 4)
26. Mai: Venus // Neptun (Teiler 4)
27. Mai: Merkur // Uranus (Teiler 4)
27. Mai: Merkur 0 Mars
27. Mai: Mars // Uranus (Teiler 4)
27. Mai: Sonne in Mars/Saturn (Teiler 4)
29. Mai: Sonne // Venus (Teiler 2)
29. Mai: Merkur 90 Neptun
30. Mai: Sonne 0 Merkur
31. Mai: Sonne in Saturn/Neptun (Teiler 1)
31. Mai: Sonne 90 Neptun


Der Mai wird von mehreren wichtigen Konstellationen geprägt: Am 4. bildet Saturn den zweiten von insgesamt drei Übergängen seines abnehmenden Anderthalbquadrates zu Uranus. Zeitgleich findet ein Vollmond im Quadrat zu Jupiter statt (Abbildung rechts). Unter dieser Zeitqualität ist ein Konflikt zwischen konservativen und progressiven Kräften symbolisiert, wobei wir außerdem mit Übertreibungen, arrogantem Verhalten und übertriebenem Stolz rechnen müssen. Während die eine Seite Reformen und Neuerungen durchsetzen möchte, hält die andere Seite am Alten fest oder möchte sich zumindest Zeit nehmen, um sicherzustellen, dass das Richtige getan wird. Am Ende könnte eine unbefriedigende Situation für beide Parteien herauskommen. Weitere denkbare Entsprechungen sind Proteste oder Streiks. Auch ein plötzliches (Uranus) krisenhaftes Ereignis (Saturn) liegt im Bereich des Möglichen. Im günstigsten Fall werden neue Gesetzte beschlossen oder Reformen auf den Weg gebracht, die sich als tragfähig erweisen.

In der zweiten Monatshälfte sind weitere Spannungsaspekte fällig: An den Tagen um den 15. Mai bewegt sich Mars in Opposition zu Saturn. Am 23. steht die Sonne dem Saturn gegenüber. In der Zeit vom 25. bis 27. Mai bildet Mars dynamische Aspekte zu Uranus und Neptun.
Auf der mundanen Ebene können sich unter den genannten Konstellationen diplomatische Spannungen oder andere krisenhafte Entwicklungen ergeben, insbesondere an den Tagen um die Monatsmitte. Vielleicht kommt es sogar zu einer militärischen Bedrohung oder einer auf andere Weise bedrohlichen Situation.

Da in diese Periode auch die Rückläufigkeit des Merkur fällt (19. Mai bis 11. Juni), dürfte es den Verantwortlichen nicht leicht fallen, den Herausforderungen angemessen zu begegnen bzw. überhaupt eine klare Richtung zu verfolgen. Sehr häufig werden während der Rückläufigkeit Merkurs Entscheidungen getroffen, die sich im Nachhinein als wenig durchdacht oder fehlerhaft erweisen. Weitere Entsprechungen des rückläufigen Merkur sind Probleme oder Verzögerungen in den Bereichen Kommunikation, Information, Transport und Verkehr.
Besonders kritisch sind in dieser Hinsicht die letzten Tage des Monats, wenn Sonne und rückläufiger Merkur sich im Quadrat zu Neptun bewegen. Widersprüchliche und fehlerhafte Informationen können verbreitet werden. Auch ein größerer Skandal ist vorstellbar. Möglicherweise muss eine Führungsperson von ihrem Amt zurücktreten.
Im persönlichen Alltag können Idealisierungen und Missverständnisse für Enttäuschungen sorgen. Als positive Entsprechung begünstigt die Zeitqualität Tätigkeiten, die Feingespür, Einfühlungsvermögen und Kreativität erfordern.


Juni


01. Juni: Sonne // Uranus (Teiler 4)
02. Juni: Mars // Pluto (Teiler 1)
02. Juni: Vollmond
04. Juni: Sonne in Mars/Jupiter (Teiler 2)
04. Juni: Venus // Saturn (Teiler 1)
05. Juni: Venus -> Löwe
06. Juni: Sonne // Pluto (Teiler 1)
07. Juni: Jupiter in Neptun/Pluto (Teiler 4)
09. Juni: Sonne in Jupiter/Uranus (Teiler 1)
11. Juni: Merkur direktläufig
12. Juni: Sonne in Jupiter/Saturn (Teiler 4)
12. Juni: Neptun rückläufig
13. Juni: Sonne in Saturn/Pluto (Teiler 2)
14. Juni: Sonne 0 Mars
15. Juni: Saturn -> Skorpion
16. Juni: Sonne in Mars/Pluto (Teiler 4)
17. Juni: Venus // Jupiter (Teiler 4)
20. Juni: Saturn 45 Pluto
21. Juni: Sonne in Uranus/Neptun (Teiler 4)
21. Juni: Sonne -> Krebs
22. Juni: Jupiter 120 Uranus
22. Juni: Sonne // Mars (Teiler 2)
23. Juni: Jupiter // Neptun (Teiler 3)
23. Juni: Merkur 90 Neptun
23. Juni: Merkur // Uranus (Teiler 4)
24. Juni: Mars -> Krebs
29. Juni: Merkur // Pluto (Teiler 1)
30. Juni: Sonne in Saturn/Pluto (Teiler 1)


Aus mundanastrologischer Sicht zählen die Sommer-Monate zu den wichtigsten des Jahres. In den ersten beiden Juni-Dekaden bewegen sich Mars, Merkur und Sonne durch das Zwillinge-Zeichen und heben Themen hervor, die im Zusammenhang mit Kommunikation und Informationsaustausch stehen. In der Politik sind lebhafte Diskussionen und Debatten zu erwarten, vermutlich auch Streitigkeiten und Konflikte (Sonne Konjunktion Mars am 14.). Gleichzeitig kann es immer wieder zu verwirrenden, unklaren Situationen kommen, beispielsweise indem widersprüchliche oder falsche Informationen verbreitet werden (Merkur wird am 11. direktläufig, während Neptun gleichzeitig rückläufig wird). Eine andere Möglichkeit ist die Aufdeckung eines größeren Skandals.
Auch im persönlichen Alltag können Zweifel, Unsicherheit oder Enttäuschungen eine Rolle spielen. Glauben Sie nicht alles, was Sie lesen oder hören und holen Sie sich bei wichtigen Entscheidungen lieber eine zweite Meinung ein.

Die übergeordnete Konstellation im Juni ist die Spiegelung von Uranus und Neptun, die bereits ausführlich diskutiert wurde. Sie ergibt sich im größtmöglichen Teiler 1 und ist den gesamten Sommer hindurch mit einem sehr engen Orbis wirksam. Uranus befindet sich in dieser Zeit im Bereich von 20° Widder und Neptun im Bereich von 10° Fische. Beide Langsamläufer haben die gleiche Distanz zum Widderpunkt.
Problematische Entsprechungen sind hier Naturkatastrophen (insbesondere Erdbeben, Waldbrände, Vulkanausbrüche) und Unglücksfälle (vor allem die Luft- oder Schifffahrt betreffend). Auch eine Erschütterung des Finanzsystems (vielleicht in Verbindung mit dem Euro und Griechenland?) kann keineswegs ausgeschlossen werden - im Gegenteil: Dies ist sogar eine ziemlich realistische Möglichkeit. In positiver Hinsicht sind spektakuläre Entwicklungen und Durchbrüche im technischen Bereich möglich.
Uranus/Neptun kann sich den ganzen Monat hindurch auswirken. Vielleicht liegt die kritischste Zeit aber in der zweiten Monatshälfte. Dann kommt zusätzlich ein Halbquadrat von Saturn und Pluto zum Tragen. Saturn/Pluto-Verbindungen korrelieren häufig mit notwendigen oder erzwungenen Umstrukturierungen bzw. Trennungen.

Einen Lichtblick gibt es an den Tagen um den 22. Juni, wenn sich das Trigon von Jupiter und Uranus zum dritten und letzten Mal entfaltet. Dies ist ein günstiger Aspekt, der zusätzlich durch Venus unterstützt wird, die sich in Konjunktion mit Jupiter bewegt (siehe Abbildung links). Unter dieser Zeitqualität könnten ganz plötzlich, gleichsam aus dem Nichts, neue Lösungsvorschläge auftauchen und eine günstige Wende in einer schwierigen Lage herbeiführen oder zumindest Bewegung in scheinbar festgefahrene Situationen bringen.


Flugzeugtragödie in den französischen Alpen


Am 24. März 2015 ereignete sich ein tragisches Flugzeugunglück in den französischen Alpen: Auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf verunglückte ein Airbus A320 der Lufthansa-Tocher Germanwings auf dem Gebiet der Gemeinde Prads-Haute-Bléone im südfranzösischen Département Alpes-de-Haute-Provence. Das Flugzeug war aus Düsseldorf kommend in Barcelona gelandet und startete um 10:01 MEZ erneut. Nach dem Steigflug erreichte die Maschine um 10:27 Uhr ihre Reiseflughöhe von 38.000 Fuß. Auf dieser Höhe blieb sie nur eine Minute. Danach sank sie innerhalb von acht Minuten auf 2000 Meter ab, ohne den eingeschlagenen Kurs in Richtung Alpen zu ändern, und schlug um ca. 10:41 MEZ im Massif des Trois-Évêchés in den Seealpen auf. An Bord waren sechs Besatzungsmitglieder und 144 Passagiere, darunter Urlauber, Geschäftsreisende, zwei Babys sowie 16 Zehntklässler und zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern am See. Niemand überlebte.

Zwei Tage später wurde bekannt, dass das Unglück mit großer Wahrscheinlichkeit vom Co-Piloten Andreas Lubitz willentlich verursacht wurde. Wie eine Analyse der Blackbox mit den Stimmaufzeichnungen im Cockpit ergab, leitete Lubitz in den letzten Minuten des Fluges den kontrollierten Sinkflug ein. Der Kapitän befand sich zu dieser Zeit außerhalb des Cockpits und forderte den Co-Piloten vergeblich auf, ihn wieder hineinzulassen. Schließlich waren erfolglose Schläge und Tritte gegen die Cockpit-Tür hörbar. Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Carsten Spohr, sagte in einer Pressekonferenz: "Wir müssen fassungslos zur Kenntnis nehmen, dass das Flugzeug willentlich zum Absturz gebracht wurde."

Auf die kritische Qualität dieser Zeit hatte ich in der letzten Newsletter-Ausgabe März/April 2015 hingewiesen:
Spannungsreiche Konstellationen sind dann erneut an den Tagen um den 25. März fällig: Mars spiegelt sich mit Saturn, Sonne steht in Saturn/Pluto. Denkbare Entsprechungen sind einmal mehr extreme Wetterbedingungen, Unglücksfälle oder andere krisenhafte Ereignisse.
Im Bericht zur Zeitqualität vom 16. März 2015, veröffentlicht auf meiner Homepage, waren die Konstellationen folgendermaßen beschrieben worden:
Die kommenden beiden Wochen bleiben intensiv. Am 17. März ereignet sich der siebte und letzte Übergang des Uranus/Pluto-Quadrates. Nur drei Tage später, am 20. März, findet eine Sonnenfinsternis auf 29° Fische statt, also unmittelbar vor der Tag- und Nachtgleiche. (...) Dabei dürften Ereignisse, die im Zeitband von +/- einer Woche um den 20. März stattfinden, eine nicht zu unterschätzende Rolle für den weiteren Verlauf des Jahres spielen.
Unruhig und hektisch sind die Tage um den 22. März, wenn Merkur sich im Spiegelpunkt zum Uranus/Pluto-Quadrat bewegt. (...) In den Bereichen Kommunikation, Medien und Verkehr kann es zu Problemen und Verzögerungen kommen.
Von spannungsreicher Zeitqualität sind dann erneut die Tage um den 25. März: Mars spiegelt sich mit Saturn, Sonne steht in den Achsen Uranus/Neptun und Saturn/Pluto. Denkbare Entsprechungen auf der mundanen Ebene sind einmal mehr extreme Wetterbedingungen, Unglücksfälle oder andere krisenhafte Ereignisse.


Betrachten wir zunächst den Moment, an dem die Maschine verunglückte (24.3.2015, 10.41 MEZ, Prads/Frankreich - Abbildung links oben):
Die gradgenaue Spiegelung von Mars und Saturn - eine typische Unglücks- und Krisenkonstellation - wurde bereits erwähnt; ebenso der Umstand, dass sich die Sonne als Anzeiger des Tages mit den Achsen Saturn/Pluto und Uranus/Neptun deckte (in beiden Fällen Spiegelungen). Die Achse Uranus/Neptun ist hierbei besonders bezeichnend für Unglücksfälle im Zusammenhang mit der Luftfahrt. Sie ergab sich im größtmöglichen Teiler 1 und steht unter anderem für plötzliche Auflösung, Ohnmacht und den "freien Fall".

Als das Flugzeug auf den Felsen prallte, aktivierte das laufende MC - Symbol für den Augenblick - das Uranus/Pluto-Quadrat sowie die Achse Mond/Saturn. MC = UR/PL = MO/SA liefert uns eine treffende Entsprechung für ein plötzliches, explosives, transformierendes Ereignis, das mit Trauer und Abschied verbunden ist.

Sehr überzeugende Hinweise enthält auch das Horoskop des Erstfluges des Airbus (29.11.1990, Toulouse - nicht abgebildet): Die progressive Sonne deckt sich zur Zeit des Unglücks mit der Achse Mars/Saturn der Radix (Teiler 4, Orbis bei Mittagsständen: 8 Bogenminuten).
Markant ist außerdem, dass die Spiegelung von Mars und Saturn am Tag der Katastrophe genau auf den Radix-Mars fällt. Es finden sich noch viele weitere markante Auslösungen, die genannten sind aber bereits mehr als deutlich.

Diese größte Flugzeugkatastrophe in der Geschichte der Bundesrepublik spiegelt sich auch in dem von uns bevorzugten Deutschland-Horoskop wider (Kaiserreich Deutschland, 1.1.1871, 0,00 LMT, Berlin). Abbildung rechts zeigt das Geburtsbild mit den Transiten für den 24.3.2015 im Außenkreis.
Der laufende Pluto formt eine exakte Konjunktion zur Venus, während der laufende Uranus gleichzeitig ein Quadrat dazu bildet. Auf diese Transite wurde bereits in der Jahresvorschau 2015, veröffentlicht Anfang 2015, hingewiesen. Allerdings wurden sie dort in erster Linie mit einer möglichen Verschärfung der Euro-Krise in Zusammenhang gebracht, was ebenfalls zutrifft. Hier spiegelt der Kontakt des laufenden Uranus/Pluto-Quadrates mit der Venus den plötzlichen Verlust an Menschenleben wider und die Trauer der Hinterbliebenen.

Untersuchen wir abschließend das Horoskop des Todespiloten Andreas Lubitz, dessen Geburtsdaten im Internet veröffentlicht wurden (18.12.1987, Montabaur/Rheinland). In Ermangelung genauer Geburtsinformationen wurden die Mittagsstände ohne Achsen und Häuser berechnet (Abbildung links unten).
Inzwischen ist einiges über Lubitz bekannt. So wurden bei einer Untersuchung seiner Düsseldorfer Wohnung zerrissene, auch den Tattag betreffende Krankschreibungen gefunden. Außerdem fanden die ermittelnden Beamten eindeutige Hinweise auf eine "schwere psychosomatische Erkrankung" des Piloten, der im Februar und März 2015 die Universitätsklinik Düsseldorf aufgesucht hatte.
Bereits 2009 hatte Lubitz seinen Arbeitgeber Lufthansa über eine depressive Vorerkrankung informiert. Hinzu kam, wie verschiedene Medien berichteten, ein Augenleiden mit 30-prozentiger Beeinträchtigung des Sehvermögens. Aufgrund dieser Situation musste Andreas Lubitz das Ende seiner Karriere befürchten, wenn er seine Vorgesetzten über seine Krankheit informieren würde.
Am 2. April 2015 teilte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mit, dass mit dem Tablet-PC von Lubitz im Internet nach Informationen zur Sicherung von Cockpittüren und über Selbsttötung gesucht worden sei. Schwer belastet wurde Lubitz außerdem durch die Aussagen einer 26-jährigen Stewardess, mit der er im Jahre 2014 eine Liebesbeziehung gehabt haben soll: "Er hat es getan", sagte sie gegenüber der "Bild"-Zeitung, "weil er gemerkt hat, dass durch seine gesundheitlichen Probleme sein großer Traum von einem Job als Kapitän und als Pilot von Langstrecken so gut wie unmöglich war." Beängstigt habe sie auch ein Satz, den Lubitz einmal ihre gegenüber geäußert haben soll: "Eines Tages werde ich etwas tun, was das ganze System verändern wird, und alle werden dann meinen Namen kennen und in Erinnerung behalten."

Vor der Deutung dieses Geburtsbildes muss vorausgeschickt werden, dass jedes Geburtshoroskop zunächst ein nach Verwirklichung strebendes Individuum zeigt. Es beschreibt keinen "Amokläufer" oder "Massenmörder". Zu groß sind die Gestaltungsmöglichkeiten und Variablen innerhalb der eigenen Lebensrealität zu jeder Zeit. Dennoch ist die Astrologie in der Lage, Anfälligkeiten oder "Schwachstellen" zu ermitteln, die in bestimmten Situationen, unter bestimmten Umständen, ein Verhalten jenseits der Norm erlauben. Diese sind hier mehr als deutlich zu erkennen, auch ohne Kenntnis der genauen Geburtsstunde.

Mit einer engen Konjunktion von Sonne, Merkur, Saturn und Uranus, wobei Pluto zusätzlich im Halbkreuz zu allen genannten Planeten steht, zeigt das Horoskop eine spannungsgetragene, von sehr widersprüchlichen Bedürfnissen geprägte Persönlichkeit. Die Kombination von Merkur, Saturn, Uranus und Pluto beschreibt die nervöse Disposition des Geborenen und seine Depressionsanfälligkeit mit großer Deutlichkeit.
Mit seiner starken Schütze-Betonung sowie Jupiter im Trigon zur Sonne konnte Lubitz nach außen stets einen guten Eindruck vermitteln. Niemand ahnte, wie es in seinem Inneren aussah. Der starken Schütze/Jupiter-Betonung entspricht auch der Drang des Geborenen nach aufregenden Erfahrungen und einem Leben im großen Stil. Als Lubitz all dies gefährdet sah, entschloss er sich zu seiner schrecklichen Tat. In diesem Zusammenhang sind die Halbsummenbilder sehr aufschlussreich, wobei die nachfolgenden Aussagen wörtlich dem Buch "Kombination der Gestirneinflüsse" von Ebertin entnommen wurden:

PL = SO/SA: Entwicklungshemmungen durch Krankheit und seelische Belastung.
UR = SO/SA: Wechselnder Lebensmut, seelische Spannungen, plötzliche Hemmungen, Nervosität. Ungewöhnliche Zustände, Krisen, Trennung, Trauer.
PL = SO/UR: Tragisches Erleben, schweres körperliches Erleiden.
SA = SO/UR: Plötzliche Trennung, plötzlicher Verlust, voreilige Trennung.
SA = SO/ME: An Trennung denken. Abschied.

Als Lubitz das Flugzeug gegen den Felsen lenkte, waren folgende, dramatische Auslösungen fällig:

Die progressive Sonne deckte sich mit den Achsen MA/UR und SO/MA der Radix (Spiegelungen in Teiler 4) - eine impulsive, explosive Kombination. Ausgelöst wurde dieses Bild durch den laufenden Mars, der ein Quadrat zur progressiven Sonne formte.

Der progressive Mars bildete einen Spiegelpunkt zur Radix-Sonne (Teiler 12), wodurch der Druck noch erhöht wurde.

Die halbe progressive Sonne (SO/WI progressiv) deckte sich mit Saturn progressiv und Uranus Radix (Teiler 6) - Entsprechung für ein plötzliches, gravierendes Ereignis.
SO/WI progressiv in den Achsen SA/NE und UR/NE der Progression (Teiler 3) steht für psychisch belastende Zustände, Krankheit, Ohnmacht. Bereits diese Kombinationen allein hätten ausgereicht, um das Ereignis treffend zu beschreiben.

Das zuletzt genannte Bild wiederholte sich auch im Transit, indem sich Sonne laufend = UR/NE laufend mit Uranus und UR/NE der Geburt deckte (alles in Teiler 4).

Schließlich deckte sich MA/SA laufend mit MA/SA progressiv (Teiler 6).


Günter Grass stirbt mit 87 Jahren


Am 13. April starb Günter Grass im Alter von 87 Jahren. Der Schriftsteller erlag in einem Lübecker Krankhaus einer Infektion. Grass zählte zu den bedeutendsten deutschen Literaten der Gegenwart. Bereits sein erster Roman "Die Blechtrommel" aus dem Jahr 1959 wurde ein Welterfolg. 40 Jahre später erhielt Grass für sein Gesamtwerk den Nobelpreis für Literatur.

Zeitlebens schaltete sich Grass in gesellschaftspolitische Debatten ein. So unterstützte er Willy Brandts Aussöhnungspolitik mit Polen und machte Wahlkampf für die SPD. Zuletzt löste er 2012 heftige Kontroversen wegen eines Israel-kritischen Gedichtes aus. Für Aufsehen sorgte auch seine jahrelange Fehde mit Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki. Dieser hatte 1995 den Grass-Roman "Ein weites Feld" zerrissen, was ihm der Schriftsteller nicht verzieh. Auch bei der Rechtschreibreform zeigte sich Grass unbequem: Er weigerte sich, die Reform anzuerkennen, seine Werke erschienen weiter in der alten Rechtschreibung.
In seinem autobiografischen Werk "Beim Häuten der Zwiebel" berichtete Grass 2006 erstmals über seine kurze Zeit bei der Waffen-SS wenige Monate vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Schilderungen sind ein literarisches Mahnmal für das Grauen des Krieges. Öffentlich diskutiert wurde vor allem die späte SS-Beichte.

Günter Grass wurde am 16. Oktober 1927 um 7.00 MEZ, in Danzig geboren (Quelle: IHL-2). Die Geburtszeit ist standesamtlich belegt und dürfte ungefähr stimmen (siehe Abbildung rechts).
Das Horoskop zeigt eine kämpferisch-dynamische Sonne/Mars-Konjunktion, die sich allerdings im ästhetikbetonten, nach Harmonie und Ausgleich strebenden Waage-Zeichen befindet. Pluto bildet ein Quadrat zu beiden Planeten und fügt der Persönlichkeit intensive, tiefgründige, kompromisslose Qualitäten hinzu. Zusammengefasst scheint hier das Bild eines leidenschaftlichen Kämpfers auf, der, obwohl er im Sinne von Fairness und Gerechtigkeit agiert, doch immer wieder stark polarisieren und heftige Reaktionen hervorrufen kann.
Der Mond steht im Quadrat zu Uranus und formt einen engen Spiegelpunkt zu Jupiter, wodurch einerseits die individualistischen bis rebellischen Züge des Horoskopeigners zum Ausdruck kommen, andererseits dessen große Massenwirksamkeit deutlich wird.
Für den Schriftsteller ist der tiefgründige Merkur im Skorpion-Zeichen und im ersten Haus bezeichnend. Merkur formt ein Anderthalbquadrat zu Uranus (Gedankenschärfe), ein Trigon zu Pluto (psychologisches Gespür, Überzeugungskraft) und ein Sextil zu Venus (Idealismus, kreatives Potential).
Darüber hinaus zeigt Neptun in der Halbsumme von Sonne/Mond die überragende Bedeutung einer fantasievollen, spirituellen oder kreativen Dimension im Leben.

Als Günter Grass starb, formte die progressive Sonne ein Halbquadrat zum Saturn. Sonne/Widder progressiv deckte sich mit Mars/Saturn progressiv (Spiegelung in Teiler 8). Diese Auslösungen konnte Grass nicht mehr überwinden.
Bundespräsident Joachim Gauck schrieb in einem Kondolenzschreiben: "In seinen Romanen, Erzählungen und in seiner Lyrik finden sich die großen Hoffnungen und Irrtümer, die Ängste und Sehnsüchte ganzer Generationen. Grass ist zeitlebens ein eigenwilliger politischer Geist gewesen, der Auseinandersetzungen und Kritik nicht fürchtete und politische Debatten über Jahrzehnte wesentlich beeinflusste. Sein Werk ist ein beeindruckender Spiegel unseres Landes und ein bleibender Teil seines literarischen und künstlerischen Erbes."


Erdbeben in Nepal


Am 25. April 2015 ereignete sich in Nepal ein verheerendes Erdbeben - das schwerste seit mehr 80 Jahren. Behörden gehen von mehr als 5.000 Toten aus, über 6.500 wurden verletzt. Die Krankenhäuser sind heillos überfüllt, die Menschen müssen auf der Straße medizinisch versorgt werden. Das Beben der Stärke 7,8 hatte sein Zentrum rund 80 Kilometer nordöstlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu - nur etwa 18 Kilometer unter der Erde. Bei dem Beben wurden auch bedeutende Kulturgüter, Pagoden, Tempel und Paläste, in Mitleidenschaft gezogen.

Abbildung links zeigt den exakten Beginn des Bebens (25.4.2015, 6.11.27 GMT, 28° 09 Nord, 84° 42 Ost). Besonders markant ist der Umstand, dass sich die Sonne als Anzeiger des Tages mit Mars/Saturn deckt. (Die Halbsumme von Mars/Saturn liegt auf 25° 46 Wassermann; Sonne auf 4° 44 Stier bildet einen Spiegelpunkt mit einem Orbis von nur 30 Bogenminuten dazu.)
Das Bild SO = MA/SA, das nahezu immer mit schwierigen Entsprechungen korreliert, ergab sich im größten Teiler 1, was nur einmal im Jahr möglich ist. In der letzten Newsletter-Ausgabe wurden die Tage um den 24. April dementsprechend als kritisch eingestuft. Wörtlich hieß es:
Neben den genannten Aspekten sind in der dritten Monatsdekade verschiedene konfliktreiche Konstellationen wirksam, die auf der mundanen Ebene mit politischen Spannungen oder anderen krisenhaften Ereignissen korrelieren können. Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang besonders die Tage um den 21. April (Sonne = Mars/Uranus) sowie die Tage um den 24. April (Sonne = Mars/Saturn).

Erschwerend kam hinzu, dass sich SO = MA/SA vor dem Hintergrund einer schwierigen astrologischen Großwetterlage entfaltete, gekennzeichnet durch das Anderthalbquadrat von Saturn und Uranus, das zu diesem Zeitpunkt mit einem Orbis von rund einem Grad wirksam war. Außerdem kam wohl bereits die anfangs diskutierte Spiegelung von Uranus und Neptun zum Tragen. Der Orbis von Uranus/Neptun betrug zum Zeitpunkt des Bebens rund drei Grad.

Um nachvollziehen zu können, warum es gerade Nepal so hart traf, muss man das diesbezügliche Staatshoroskop untersuchen. Leider konnte ich bisher nur wenig verlässliche Daten über Nepal recherchieren. Das Horoskop für die Ausrufung der Republik Nepal am 28.5.2008 (Kathmandu, Mittagsstände - nicht abgebildet) scheint, obwohl es sehr jung ist, eine gewisse Aussagekraft zu besitzen: Sonne progressiv deckt sich zu Zeit des Bebens mit Mars/Saturn (Teiler 16). Eine Untersuchung der Transite zeigt den laufenden Pluto im Spiegelpunkt zur progressiven Sonne und den laufenden Saturn in Opposition zu Venus. Der laufende Neptun steht auf 9° Fische, wo sich bei den Mittagsständen der Mond befindet.

Da die Spiegelung von Uranus und Neptun im Juni und Juli ihre maximale Kraft entfaltet, sind in den kommenden Monaten leider noch weitere dramatische Naturereignisse zu befürchten.


Seminare


Ich veranstalte in regelmäßigen Abständen Wochenend-Seminare in Grünwald bei München. Das von mir entwickelte Konzept verbindet die klassische Astrologie mit der Kosmobiologie Ebertins und ermöglicht dem Anfänger in einfachen, klaren Schritten den Zugang zu einem Horoskop. Dabei werden auch tiefenpsychologische Ebenen berührt, die Sie verblüffen werden.


9./10. Mai 2015: Halbsummen in der Astrologie

Als Alfred Witte zu Beginn des letzten Jahrhunderts das Prinzip der planetaren Symmetrien in die Astrologie einführte, stieß er zunächst auf Unverständnis und Ablehnung. Erst Jahrzehnte später konnten seine Ideen in ihrer vollen Tragweite erfasst werden.
Heute lässt sich rückblickend sagen, dass die Entdeckung der symmetrischen Planetenbilder die Astrologie revolutioniert hat. Ihre außerordentliche Wirksamkeit steht außer Frage. Ohne die Einbeziehung von Halbsummen entgehen dem Astrologen wichtige planetare Verbindungen. Da mit dem Wort "Halbsumme" etwas Technisches, Mathematisches und daher Kompliziertes assoziiert wird, stehen viele dieser Methode bis heute skeptisch oder sogar ablehnend gegenüber.

Ziel des Seminars ist es, mit diesem alten Vorurteil aufzuräumen und Sie Schritt für Schritt in die faszinierende Welt der planetaren Symmetrien einzuführen. Neben der Deutung des Geburtshoroskops werden die Halbsummen auch im Zuammenhang mit den Transiten besprochen.

Für Fragen stehe ich Ihnen gern telefonisch oder per Email zur Verfügung.

Termin: 9./10. Mai 2015
Zeit: Jeweils 10 - 17 Uhr
Ort: Ludwig-Ganghofer-Str. 33, 82031 Grünwald
Gebühr: 170 Euro

30./31. Mai 2015: Chiron und Mondknotenachse

In diesem Seminar werden zwei Deutungsfaktoren diskutiert, welche in den vergangenen Jahrzehnten viel Aufmerksamkeit erfahren haben und die Horoskopanalyse entscheidend erweitern können: die Mondkotenachse und der Asteroid Chiron.

Für die Mondknotenachse existieren verschiedenen Deutungskonzepte. Am häufigsten wird sie als Gegenüberstellung zweier Pole betrachtet, wobei der absteigende Mondknoten der Vergangenheit entspricht, der aufsteigende der Zukunft. Die Vergangenheit kann karmischer Natur sein, also Qualitäten symbolisieren, die jemand aus früheren Leben mitbringt, oder sich ausschließlich auf die Vergangenheit dieses Lebens, in der Regel die Kindheit, beziehen. Der aufsteigende Mondknoten steht dagegen für diejenigen Qualitäten, welche ein Mensch im Laufe des Lebens entwickeln soll. Dabei besteht die Aufgabenstellung nicht so sehr darin, den absteigenden Mondkonten hinter sich zu lassen und dem aufsteigenden entgegenzueilen. Vielmehr soll es zu einem Ausgleich der beiden Polaritäten kommen.

Im Vergleich zur Mondknotenachse, die bereits in der antiken Astrologie gedeutet wurde, ist der Asteroid Chiron sehr neu. Er wurde 1977 entdeckt und nach dem Kentauren Cheiron benannt, der in der Mythologie als Freund und Erzieher der Götter galt. Wie die Sage erzählt, wurde Cheiron durch einen vergifteten Pfeil verletzt. Aufgrund seiner Unsterblichkeit musste er jedoch mit den Schmerzen leben und wurde zu einem großen Heiler. In der Astrologie ist Chiron komplex und vielschichtig. Er symbolisiert sowohl Verletzungen und Wunden, als auch besondere Talente und Fähigkeiten.

Für Fragen stehe ich Ihnen gern telefonisch oder per Email zur Verfügung.

Termin: 30./31. Mai 2015
Zeit: Jeweils 10 - 17 Uhr
Ort: Ludwig-Ganghofer-Str. 33, 82031 Grünwald
Gebühr: 170 Euro

6./7. Juni 2015: Astrologie und Partnerschaft

Wenn zwei Menschen eine Beziehung eingehen, verbinden sich auch verschiedene Energiemuster und Potentiale miteinander. Die Partnerschaftsastrologie ist in der Lage, diese unterschiedlichen Energiemuster in Bezug zu setzen und zu vergleichen. Auf diese Weise lassen sich gemeinsame, ergänzende und widersprüchliche Bedürfnisse, Vorstellungen und Fähigkeiten herausarbeiten. Dieses Wissen ermöglicht es Ihnen und Ihrem Partner, Lösungen für Konfliktpunkte zu finden und Ihre Beziehung glücklicher und erfüllender zu gestalten.

Vorausgesetzt werden astrologische Kenntnisse über Planeten, Aspekte, Tierkreis und Häuser.
Für Fragen stehe ich Ihnen gern telefonisch oder per Email zur Verfügung.

Termin: 6./7. Juni 2015
Zeit: Jeweils 10 - 17 Uhr
Ort: Ludwig-Ganghofer-Str. 33, 82031 Grünwald
Gebühr: 170 Euro

copyright: Olaf Staudt, Ludwig-Ganghofer-Str. 33, 82031 Grünwald, Tel: +49 (0) 8143 - 27 12 107 oder +49 (0) 89 - 64 28 12 55, Kontakt